Falken NRW auf dem Vielfalt-Kongress!

28. Mai 2012

Groß angekündigt, mit Spannung erwartet und nun leider schon wieder vorbei: Für den Vielfalt-Kongress der SJD-Die Falken hat sich unser Landesverband etwas ganz Besonderes ausgedacht: Mit dem Rundum-Sorglos-Paket vom SBZ in Oer-Erkenschwick zusammen im Bus zum Kurt-Löwenstein-Haus nach Werftpfuhl bei Berlin, zusammen vier Tage Diskussionen, Workshops und Party und danach mit neuem Schwung und mit neuen Ideen zurück nach NRW.

Der Vielfalt-Kongress reiht sich ein in die Reihe der pädagogischen Kongresse, in denen wir unsere Verbandsarbeit auswerten und gemeinsam neue Wege diskutieren. Der eine oder die andere von Euch erinnert sich dabei sicher noch an den legendären Sozialismus-Kongress von 2008.

Abgesehen von der Rückfahrt ist alles bestens gelaufen. Wir haben uns bereits am Abend vor dem Kongress im SBZ getroffen und uns jede Menge Motivation für den Kongress eingeholt. Falken aus OWL begegneten dabei zum ersten Mal einer Gruppe aus Merkstein, Köln, das Ruhrgebiet,… alle waren dabei. Soweit unsere ersten Eindrücke zum Thema Vielfalt.

Im Halbschlaf ging es dann am nächsten Morgen in Richtung Berlin, wo wir am Nachmittag gleich ein aufregendes Stationsspiel lösen durften. Weiter ging es im Programm mit Diskussionsrunden und Workshops rund um das Thema Vielfalt, eigentlich viel zu viel, um dieses in der kurzen Zeit zu diskutieren, und viel zu viel, um hier ein abschließendes Fazit zu geben. Positiv herheben wollen wir nur: Es gibt jede Menge Aktionsfelder, die wir mit den Falken noch nicht oder nur recht wenig bearbeitet haben, und jede Menge junge Menschen, die wir noch erreichen können. Wie wäre es z.B., wenn Ihr mit Eurer F-Gruppe zusammen Spielzeug sammelt und zusammen mit den SJler_innen ein Fest für die Kinder im Flüchtlingsheim organisiert?

Der Party-Faktor kam bei alledem natürlich auch nicht zu kurz, und am Samstagabend beim Konzert mit Rosa Rauschen und Deine Elstern und anschließender Disco hielt es keine_n von uns auf den Hockern.

Die Rückfahrt war dann nochmal ein Abenteuer für sich. 13 Stunden bei brütender Hitze im Stau auf der Autobahn, die wir uns dann aber mit ein paar fröhlichen Liedern zu vertreiben wussten.

Kurzum, die vier Tage haben sich für uns alle gelohnt, wir haben viel gelernt und vor allem ein positives Gruppenerlebnis mitgenommen. Alle waren sich darin einig, dass wir Falken in NRW uns zukünftig wieder besser vernetzen und gemeinsame Aktionen machen wollen.

Eine Nachlese zum Kongress, jede Menge Bilder Eindrücke findet Ihr auch hier.

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Falken Bildungsarbeit in WW – Es geht voran!

15. Mai 2012

Zur Bildungsarbeit im Bezirk gibt es viel neues zu berichten. Zunächst einmal die Seminarreihen. Traditionell bieten wir die Jungehelfer_innenkurse (JHK) und die Fit For Falken (FFF) für junge Genoss_innen ab 14 Jahren an, die dann im Anschluss die GruBi mit dem der JuLeiCa gleichgestellten Zertifikat machen können. Hier kann man viel für sich selbst, über die Falken und über die Gesellschaft, in der wir leben, lernen und erfahren, sich mit anderen Falken austauschen und praktisch ausprobieren. Themen der JHK und FFF sind die eigene Sozialisation in der Gesellschaft, die Geschichte, Kultur und Praxis der Falken, Rhetorik und Umgang mit Konflikten, Argumentation gegen Rassismus und Diskriminierung und vieles mehr.

Gerade der praktische Aspekt und das positive Erleben in der Gruppe werden wieder stärker in unsere Bildungsreihen einfließen mit einem abschließenden Praxiswochenende, an dem wir mit den JHK- und FFFler_innen die Seminarreihen in lockerer Atmosphäre revue passieren lassen und die Zeltlagersituationen praktisch ausprobieren werden.

Außerdem haben wir in diesem Jahr wieder zusätzliche Angebote parat. Auf vielfachen Wunsch wird es wieder Seminare für Quereinsteiger_innen geben, also Menschen die über 18 Jahre alt sind, neu bei den Falken und/oder es vorher nicht geschafft haben, unsere Bildungsreihen zu besuchen.

Bildung war auch ein großes Thema beim letzten Landesausschuss der Falken in NRW. Alle waren sich hier darüber einig, dass wir Falken uns besser austauschen sollten, was an Seminaren bei uns läuft und gerade die Bildungsangebote dafür nutzen sollten, uns besser miteinander zu vernetzen.

Last but not least das Antifa-Seminar vom 19. bis 21. Oktober. Ein Wochenende lang werden wir uns mit SJler_innen aus ganz WW und darüber hinaus über unsere antifaschistische Arbeit und ihre Bedeutung in der politischen und pädagogischen Arbeit austauschen. Die Planungsgruppe trifft sich das nächste mal am 7. Juni. Gern kannst Du Dich noch an der Planung beteiligen und eigene Ideen einbringen. Den genauen Planungsstand erfährst Du hier.

Also dann, es geht weiter!

Freundschaft!


Termine für Bezirks-Bildungsreihen 2012 stehen fest!

12. Mai 2012

Das Bezirksbüro gibt die Termine für unsere Bildungsreihen bekannt:

Junghelferkurs
05.10. bis 07.10.2012,
23.11. bis 25.11.2012,
07.12. bis 09.12.2012,
18.01. bis 20.01.2013,
15.02. bis 17.02.2013

„Fit for Falken“-Kurs
05.10. bis 07.10.2012,
23.11. bis 25.11.2012,
07.12. bis 09.12.2012,
18.01. bis 20.01.2013,
15.02. bis 17.02.2013

Auf vielfachen Wunsch gibt es auch wieder ein Quereinsteiger-Seminar.

Quereinsteiger-Seminar
07.12. bis 09.12.2012 und
18.01. bis 20.01.2013

Alle Kurse finden wie immer in unserer Jugendbildungsstätte Wittbräucke statt.


8./9. Mai – Tag der Befreiung und des Sieges

8. Mai 2012

Als in der Nacht vom 8. zum 9. Mai 1945 in Berlin-Karlshorst Vertreter des Oberkommandos der deutschen Wehrmacht vor den Vertretern der Streitkräfte der Anti-Hitler-Koalition die offizielle Urkunde über die bedingungslose Kapitulation unterzeichnet hatten, war ein verbrecherisches System zerschlagen worden, dessen Weltherrschaftspläne, Herrschaftspraxis und Rassenwahn die menschliche Zivilisation in Frage gestellt hatten.

Die Bilanz des Zweiten Weltkrieges ist eine Bilanz des Schreckens: Mehr als 60 Millionen Menschen starben bei Kampfhandlungen, durch Repressalien, Massenvernichtungsaktionen und Kriegseinwirkungen. Von den 18 Millionen Menschen, die das Naziregime in Konzentrationslager brachte, wurden elf Millionen ermordet oder durch Arbeit vernichtet. Unfassbar der industrielle Massenmord an sechs Millionen europäischer Jüdinnen und Juden, die – wie auch Sinti und Roma – dem Rassengenozid zum Opfer fielen.

In Deutschland mussten fast acht Millionen und in Japan über zwei Millionen Menschen aus den eroberten Ländern Zwangsarbeit leisten. Mit über 27 Millionen Menschen hatte die Sowjetunion die mit Abstand größten Verluste zu beklagen. China zahlte mit 15 Millionen, Polen mit sechs Millionen, Jugoslawien mit 1,7 Millionen, Frankreich mit etwa 800.000, die USA und Großbritannien mit jeweils 400.000 und Italien mit 300.000 Toten ebenfalls einen hohen Blutzoll.

Der Sieg über den Faschismus und die Befreiung Europas bleiben eine Leistung aller Verbündeten in der Anti-Hitler-Koalition. Nur in einer gemeinsamen Anstrengung konnte die menschliche Zivilisation vor einem Terrorregime gerettet werden, das vor keinem Verbrechen zurückschreckte. Die Bedrohung führte Staaten unterschiedlicher Gesellschaftsordnung und Menschen unterschiedlichster Weltanschauung und politischer Orientierung zusammen. Die Lieferungen von Waren, Waffen und Ausrüstungen halfen der Sowjetunion, dem Druck des hochgerüsteten Aggressors standzuhalten. Die lang erwartete und hinausgezögerte zweite Front, die Landung der Westalliierten in der Normandie, verkürzte die letzte Phase des Krieges in Europa erheblich.

An der Seite der Streitkräfte der Anti-Hitler-Koalition kämpften Partisanen und Widerstandskämpfer in allen okkupierten Gebieten für die Freiheit ihrer Länder. Deutsche Antifaschisten reihten sich ebenfalls in die Armeen der Anti-Hitler-Koalition und in die Partisanen- und Widerstandsgruppen ein. Nicht vergessen werden dürfen die mutigen Frauen und Männer, die aus den unterschiedlichsten Motiven unter ständiger Lebensgefahr im Deutschen Reich Widerstand gegen das Naziregime leisteten. Diese Minderheit verkörperte die lange enttäuschten Hoffnungen auf ein anderes Deutschland.

Die Hauptlast im Kampf gegen Nazi-Deutschland trug die Sowjetunion. Sie hatte den entscheidenden Anteil am Sieg. Die Ostfront war die Hauptfront des Zweiten Weltkrieges. Lange bevor endlich die zweite Front eröffnet wurde, hatten sowjetische Soldaten den Feind vor Moskau gestoppt, in Stalingrad und im Kursker Bogen die Wende des Krieges erzwungen.

Der Preis für diese Leistung war hoch. Über elf Millionen sowjetische Soldaten ließen dafür an der Front ihr Leben. Mehr als 13 Millionen Zivilpersonen wurden getötet oder starben unter den unmittelbaren Kriegseinwirkungen. Belorussland verlor ein Viertel seiner Einwohner. In Städten wie Leningrad, Smolensk oder Pskow überlebten ein Drittel der Einwohner die Kampfhandlungen nicht. Der deutsche Aggressor hinterließ eine Spur der „verbrannten Erde“: 1.710 Städte und 70.000 Dörfer, 31.800 Industriebetriebe, 13.000 Brücken und 65.000 Kilometer Eisenbahnnetz zerstört, gesprengt oder niedergebrannt.

Der Krieg war im April 1945 an seinen Ausgangspunkt zurückgekehrt. In der Hauptstadt Berlin waren mit der Machtübertragung an die Faschisten im Januar 1933 die Weichen für die „Neuordnung Europas“ gestellt worden. Von hier aus wollten sie sich als „Tausendjähriges Reich“ über die versklavten Völker erheben. Dem Terror nach innen folgte der Terror nach außen. Die Revision des Versailler Vertrages war das Vorspiel zur Eroberung von „Lebensraum“ und Rohstoffquellen, die den planmäßigen Völkermord einschloss.

Der 8. Mai 1945 markiert das Ende der nazistischen Diktatur. Mit ihm endeten die Durchhalteparolen und die Illusionen vom „Endsieg“. Mit ihm endete auch die systematische Vernichtungspolitik der Nazis. Für Millionen von KZ-Häftlingen, Zwangsarbeitern, Sinti und Roma, politischen Gegnern und sonstigen „Feinden“ war die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht am 8. Mai 1945 der Tag der Befreiung, für Widerstandskämpfer in allen besetzten Ländern, für Partisanen und deutsche Antifaschisten war er gleichzeitig ein Tag des Sieges.

Obwohl die besiegten Faschisten bereits am Abend des 8. Mai 1945 gegenüber den Truppen der Sowjetunion kapitulierten, wurde die Siegesmeldung erst einige Stunden später, um 2.10 Uhr morgens über Radio Moskau bekannt gegeben. Zusammen mit der Meldung von der bedingungslosen Kapitulation des Deutschen Reiches erklärte das Präsidium des Obersten Sowjet den 9. Mai zum landesweiten arbeitsfreien Feiertag zu Ehren des Sieges über Nazideutschland. Seitdem wird der 9. Mai in vielen Ländern der ehemaligen Sowjetunion als „Tag des Sieges“ gefeiert.


1. Mai: Erinnerung an Haymarket Riot

1. Mai 2012

„Man kann nicht ewig wie ein Stück Vieh leben!“ 
(August Spies, Chicago, 1. Mai 1886)

Pünktlich zum 1. Mai 2012 geht ein neues „Lexikon der Arbeiterbewegung“ an den Start. Es soll bei der Recherche und Forschung in der Geschichte und Gegenwart der Arbeiterbewegung und Arbeiterjugendbewegung helfen, indem es eine Auswahl an Links bereithält, auf die man von allein vielleicht nicht so schnell kommen würde.

Die Arnsberger Falken erinnern aus Anlass des 1. Mai an August Spies und den Haymarket Riot von 1886, seit dem das Datum mit dem Kampf um bessere Arbeits- und Lebensbedingungen verbunden ist.