Rosa-und-Karl-Seminar zur sozialistischen Theorie und Praxis, 13. bis 15. Januar 2012

28. Dezember 2011

Am Abend des 15. Januar 1919 wurden Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht in Berlin von Freikorpsoffizieren ermordet. Mit ihrem politischen Engagement für Demokratie und Sozialismus, gegen Militarismus und Krieg, und ihren Analysen zu Kapitalismus und Herrschaft sowie ihrer radikalen Kritik an der Mehrheits-Sozialdemokratie ihrer Zeit sind sie bis heute Vorbilder für Sozialisten.

Luxemburg und Liebknecht gehören zu den wichtigsten Vertretern eines Sozialismus, der durch die Ideale des Internationalismus, des Antimilitarismus, der Gerechtigkeit und der radikalen Demokratie inspiriert ist.

In Berlin finden jedes Jahr im Januar Gedenkveranstaltungen für Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht statt, zu denen wir ein Seminarwochenende veranstalten. Auf diese Weise wollen wir mit etwa 200 Jugendlichen an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht erinnern und ihr Werk und Wirken für unsere heutigen politischen Auseinandersetzungen nutzbar machen.

Das Programm

Freitag, 13. Januar 2012
Anreise in unsere Bildungsstätte Kurt-Löwenstein-Haus in Werftpfuhl
Abendessen
Kennenlernen
Filmabend

Samstag, 14. Januar 2012

9.00 bis 9.30 Vollversammlung

ab 9.30 Uhr Arbeitsgruppen

AG 1 Rosa für Einsteiger

AG 2 Deutschland 1918: Rätemacht vs. bürgerliche Demokratie

AG 3 Antimilitarismus in Zeiten von Bundeswehrreform und Berufsarmee

AG 4 Europa auf dem rechten Weg – Rechtsextremismus und Rechtspopulismus in Europa

AG 5 Der Extremismus der Mitte

AG 6 Marx’ Gespenster – zur philosophischen Bedeutung von Karl Marx

AG 7 Was macht Kollaboration und Vernetzung mit der Produktion? Kommt die neue Gesellschaft durch die Hintertür?

AG 8 Ya Basta! Eine andere Welt ist möglich!

AG 9 Kritischer Liederworkshop

AG 10 Stadtrundgang „Der Rote Wedding“

AG 11 Stadtrundgang „Vom Hinterhof zur Gartenstadt“

19.00 bis 20.00 Uhr Vollversammlung

20.00 bis 22.00 Uhr Podiumsdiskussion „Deutsche Militärstrategie und Rüstungsforschung an den Hochschulen“ mit Christoph Wiesner von der GEW Hessen

ab 22.00 Uhr Kino, Liederabend, Party

Sonntag, 15. Januar 2012
Großdemonstration durch Berlin und andere Aktivitäten zur Erinnerung an Rosa Luxemberg und Karl Liebknecht


6.500 Menschen protestieren am Heiligabend in Bielefeld gegen Aufmarsch von 70 Neofaschisten

25. Dezember 2011

Mehr dazu hier


Anna-Siemsen-Symposion im Archiv der Arbeiterjugend in Oer-Erkenschwick am 28. April 2012

23. Dezember 2011

Kritische Beiträge der aktuellen Forschung zum Leben und Werk der sozialistischen Pädagogin Anna Siemsen

„Unsere Schulen sind – wie alle Schulen es sein müssen – ein getreues Spiegelbild heutigen Lebens überhaupt: Sie bewerten die Begabung und den Erfolg. Sie stacheln die Kinder durch äußere Mittel, durch Zeugnisse über ihre Leistung künstlich zur Arbeit an und setzen sie in einen Wettbewerb mit den Kameraden, der Eifersucht, Ehrgeiz und Neid, alle antisozialen Triebe erregt und stärkt: Sie scheiden schon die Kinder nach Stand und Vermögen, verhindern das gegenseitige Kennen- und Verstehenlernen.“
(Siemsen, Anna: 1918, S. 176).

In den letzten Jahren wurden fünf Dissertationen zur sozialistischen Pädagogin Anna Siemsen vorgelegt. Damit fand die lange Zeit vergessene Pädagogin ein neues wissenschaftliches Interesse. Die Pädagogin und Politikerin Anna Siemsen, die sich in reformpädagogischen Kontexten sozialdemokratischer, pazifistischer, europäischer, feministischer und demokratischer Provenienz bewegte, wichtige Beiträge für die sozialistische Erziehungswissenschaft erarbeitet und sich insbesondere in der Arbeiterjugendbewegung engagiert hat, bietet ein wichtiges und gleichzeitig zukunftsweisendes Potential an konzeptionellen Fragestellungen und Ideen, um institutionalisierte Formen von Bildung solidarischer, menschengerechter und demokratischer werden zu lassen. Dabei ist die Zuweisung von Bildung bzw. Erziehung als entscheidendes gesellschaftliches Transformationsmoment von zentraler Bedeutung.

In einem Symposion wollen wir die neuen Forschungen zu dieser wichtigen Inspiratorin auch der Arbeiterjugendbewegung zusammenfassen und einer breiteren Öffentlichkeit vorstellen. Neben den einzelnen Forschungsbeiträgen stehen zwei Rahmenreferate, die die Forschungsleistungen aus unterschiedlichen Perspektiven bewerten und verorten. Aus erziehungswissenschaftlicher Perspektive soll die Aktualität Anna Siemsens für die derzeitigen Diskussionen über Pädagogik ausgelotet und die einzelnen Beiträge in die bisherige erziehungswissenschaftliche Debatte über Siemsen eingeordnet werden. Der starke biographisch-historische Zugang der Forschungsbeiträge verlangt nach einem weiteren Rahmenreferat, das die methodischen Ansätze resümiert und die Perspektiven einer historischen Pädagogik aufzeigt. Damit sollen erziehungs- und geschichtswissenschaftliche Ansätze interdisziplinär verknüpft werden.

Das Interesse von Angehörigen der SJD – Die Falken, das eigene pädagogische Handeln theoretisch zu fundieren, findet Raum in einem eigenen Workshop; es wird Gelegenheit geben, das Gehörte im Gespräch mit ausgewählten Referenten und Referentinnen zu reflektieren und zu vertiefen.

Programm: Samstag, 28. April 2012, Symposion

10.45 Uhr: Anna Siemsen – eine demokratisch-sozialistische Reformpädagogin
Manuela Jungbluth (Paderborn)

11.30 Uhr: Gescheiterte Remigration? Eine sozialistische Pädagogin in der Hansestadt Hamburg
Alexandra Bauer (Hamburg)

12.15 Uhr: Anna Siemsen – Bildung und Literatur
Christoph Sänger (Wuppertal)

13.00 Uhr: Mittagessen

14.00 Uhr: Anna Siemsens Europa-Ideen im Rahmen des zeitgenössischen Euroföderalismus
Francesca Lacaita (St. Andrews, UK)

14.45 Uhr: Europa als Utopie – Anna Siemsens europäische Konzeptvorstellungen in der Weimarer Republik
Marleen von Bargen (Hamburg)

15.30 Uhr: Kaffeepause

16.00 Uhr: Die Bedeutung Anna Siemsens in der Erziehungswissenschaft
Wolfgang Keim (Paderborn)

16.45 Uhr: Ziele und Perspektiven einer historischen Beschäftigung mit Pädagogen
Till Kössler (Bochum)

17.30 Uhr: Abschlussdiskussion

18.00 Uhr: Ende der Veranstaltung

Samstag, 28. April 2012
Workshop für Teilnehmende der SJD – Die Falken

18.30 Uhr: Abendessen

19.30-21.00 Uhr: Reflexion des Symposions: Anknüpfungspunkte zur eigenen Arbeit

Sonntag, 29.04. 2012

9.30-11.00 Uhr: Vertiefung: Bildung als gesellschaftsverändernde Kraft im Werk Anna Siemsens

11.00-11.20 Uhr: Pause

11.20-12.00 Uhr: Sicherung der Ergebnisse

12.00 Uhr: Gemeinsames Mittagessen und Ende der Veranstaltung

Weitere Informationen zum Symposion und Workshop sind beim Archiv zu erfragen: archiv@arbeiterjugend.de. Anmeldungen bitte formlos an diese Adresse.


Sitzung des geschäftsführenden Bezirksvorstandes am 20. Dezember 2011

6. Dezember 2011

Falken WW mit neuem Bezirksvorstand

3. Dezember 2011

Die Falken im Bezirk Westliches Westfalen haben auf ihrer Bezirkskonferenz am 3. Dezember 2011 in Gelsenkirchen einen neuen Bezirksvorstand gewählt. Die Delegierten aus acht Unterbezirken wählten Paul Erzkamp vom Unterbezirk Gelsenkirchen zu ihrem neuen Bezirksvorsitzenden. Stellvertretende Vorsitzende sind Karla Presch vom Unterbezirk Recklinghausen und Jana Herrmann vom UB Dortmund. Tobias Heimann aus Bochum wurde zum Beisitzer in den Bezirksvorstand gewählt.

Ergänzt wird der Vorstand durch je einen Vertreter aus den Unterbezirken Gelsenkirchen, Dortmund, Recklinghausen, Bochum, Herne, Hagen, Hochsauerlandkreis und Hamm/Unna.

Die Konferenz beschloss zwei Anträge: einen Antrag des Unterbezirks Recklinghausen zur Falken-Identität der verbandseigenen Bildungsstätten und einen Antrag des Unterbezirks Hochsauerlandkreis zur Ächtung des Ausdrucks „sozial schwach“ als Beschreibung für von Armut betroffene Menschen. Die Anträge sollen bei nächster Gelegenheit auch auf die Landes- bzw. Bundesebene getragen werden.